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Carmenère

DIE WEINREBE

Die Weinrebe ist konisch, zylinderförmig, spärlich, geflügelt, mit mittelgroβen Beeren, fast sphärisch und unregelmäβig in der Gröβe. Die Schale ist bereift, fest und schwarz-blau in der Farbe. Das Fruchtfleisch ist fleischig und im Geschmack hat diese Beere eine grasige Note, die sich im Wein wieder findet.



GESCHICHTLICHE HINTERGRÜNDE

Carmenère: endlich mit seinem ursprünglichen Namen auf dem Markt.
Mit der Verordnung vom 22. Dezember 2010 wurde dem Carmenère offiziell die Anerkennung der ‘Denominazione di Origine Controllata’ sowohl Lison-Pramaggiore als auch Piave, verliehen.
Diese wichtige Änderung ist die Konseguenz der, ebenfalls neuesten, offiziellen Anerkennung der Rebsorte ‘Carmenère’, eine alte Bordeaux-Rebsorte die zusamen mit dem Cabernet Franc, im 18. Jhdt., nach Nord-Ost Italien kam und prompt mit letzterem verwechselt wurde.
1991 hat das Weinbauinstitut in Conegliano die Identität des Carmenère geklärt der lange als “Cabernet Franc Italiano”, bezeichnet wurde.
Per Gesetz war es bisher verboten, diese Rebsorte zur Herstellung von Weinen zu verwenden die diesen Namen trugen, sowie der Anbau von Trauben mit dieser Bezeichnung.
Heute ist der Carmenère in seiner Heimat, Frankreich fast ganz in Vergessenheit geraten, während er in Chile und Californien bestens bekannt ist und in Italien, besonders im Veneto, sehr verbreitet ist.
Sicherlich stammt der Carmenère, wie auch der Cabernet, von der “Vitis biturica” ab, die zur Zeit der Römer nach Bordeaux kam. Auch wenn Plinius der Ältere (71 n.Chr.) behauptet, diese Rebsorte sei in Bordeaux von dem keltischen Stamm der Bituriger, angebaut worden. Columella hingegen behauptet – etwas früher –, daβ diese Rebsorte aus Durazzo (Albanien) stamme auch in verschieden Gebieten Hiberiens (Spanien) angebaut worden sei, besonders im jetzigen Riojagebiet.
In der heterogenen Familie der Cabernets, die im 18. Jhdt. im französischen Bordeaux angebaut wurden, werden der Cabernet Sauvignon und die Gruppe der Cabernet Franc unterschieden. Wie aus Studien Anfang des 19. Jhdt. in Frankreich hervorgeht (“Ampélographie”, von P. Viale und V. Vermorel, 1905), gab es auch den Carmenère, der aufgrund bestimmter morfologischer und organoleptischer Eigenschaften seiner Trauben, identifiziert werden konnte.
Der Carmenère unterschied sich vom Cabernet durch seine gröβeren, spärlicheren Weinreben, seine Kraft, seine geringe Ertragsfähigkeit, sein intensiveres Aroma und die intensivere Farbe der Trauben (“Ampélographie Universelle” von P. Odart, 1849). Von Italien zusammen mit anderen Cabernets importiert – wahrscheinlich um 1820 – wurde er als eine schwächere Form des Cabernet Franc, identifiziert.
Diese Sorte wurde demnach im Veneto und im Friaul – wo sie sehr verbreitet ist – für Ampelographen, Forscher und Weinbauern, zum Inbegriff des Cabernet Franc.
In den 60er Jahren des 19. Jhdt. wurde der im Veneto verbreitete Cabernet Franc, von den Professoren Antonio Calò und Carmine Liuni, mit importierten französischen Kollektionen von Cabernet Franc verglichen und so kamen zum ersten Mal die Unterschiede ans Licht. Diese Unterschiede wurden damals den verschiedenen Klonen zugeordnet, bis hin zu einer Unterscheidung bei deren Verbreitung die fälschlicherweise als Cabernet Franc französischen Ursprungs und Cabernet Franc italienischen Ursprungs bezeichnet wird, die jedoch, wie sich später herausstellen wird, ein Carmenère ist.
Ampelographische Forschungen und insbesondere moderne chemische Analysen der Trauben und des Weines, die zwischen 1988 und 1991 im Weinbauinstitut von Susegana, von den Professoren Calò, Di Stefano und Costacurta, durchgeführt wurden, haben Unterschiede aufgezeigt die zu der Schluβfolgerung führte, daβ es sich bei den französischen und italienischen Klonen, aller Wahrscheinlichkeit nach um zwei verschiedene Rebsorten, handle.
Um diese Ergebnisse zu unterstreichen, ist der Carmenère in das Rebsortenregister eingetragen worden, dies um Miβverständnisse auszuschlieβen und diesem neuen Wein, der besonders im Nord-Osten Italiens sein Haupt-Anbauzentrum findet, die Tore zu öffnen.

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